Der Stonewall-Aufstand von 1969 schlug international so hohe Wellen, dass er auch Deutschland nicht unberührt ließ. Die Schwulen- und Lesbenszene begann sich hierzulande gerade neu zu organisieren, nachdem der Paragraf 175 entschieden gelockert worden war.
Homosexuelle Beziehungen unter Erwachsenen wurden von nun an nicht mehr bestraft. Der Widerstand in Greenwich Village motivierte die Szene weiter, für ein freies Leben zu kämpfen.
Drei Jahre nach der Stonewall-Razzia trauten sich zum ersten Mal auch deutsche Männer und Frauen auf die Straße, um für die Rechte der Homosexuellen zu demonstrieren: nämlich in Münster, wo im April 1972 die erste Schwulen-Demonstration der deutschen Geschichte durch die Straßen zog.
Auch in Berlin und Bremen gab es in den folgenden Jahren ähnliche Aktionen. In Berlin waren es schätzungsweise 400 Teilnehmer, die 1979 aus Angst vor der gesellschaftlichen Ächtung teilweise vermummt auf die Straße gingen. "Gay Pride", also "Stolz aufs Schwulsein", war das Motto des Fußmarsches, der von den Leitsprüchen "Schwule raus aus Euren Löchern, alleine werdet Ihr verknöchern" und "Lesben erhebt Euch und die Welt erlebt Euch" begleitet wurde.
Quelle: Planet Wissen/ ARD`
https://www.youtube.com/watch?v=ZC83nBbuyf4
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