Verfolgungspraxis der Kriminalpolizei in den 1950er und 1960er Jahren



Die Verfolgung schwuler Männer in Baden-Württemberg erlangte 1959 seinen Höhepunkt.

(Grafik oben)

Die Abstufung der Farben (links) zeigt die Intensität der Verfolgung schwuler Männer in den Landkreisen.

(Grafik links)

Ein Fall der Kriminalpolizei Heilbronn (1957)

Bei ihrer Ermittlungstätigkeit setzte die Kriminalpolizei spätestens seit 1951 wieder V-Männer ein oder ermittelte aufgrund Hinweisen von Nachbarn, Arbeitskollegen oder Denunzianten aus der Community.

Heinz Schnarr (+ )aus Heilbronn schilderte seinen `Fall` und seine Erlebnisse mit der Heilbronner Kriminalpolizei auf einer öffentlichen Podiumsdiskussion von VelsPolBW im Sommer 2009 in Stuttgart.

An Schluss seiner Schilderungen fasste er kurz und knapp zusammen:

… ich wurde wegen fortgesetzter widernatürlicher Unzucht zu 900 Mark Geldstrafe und mein Freund Karl zu 450 Mark verurteilt, das war damals sehr viel Geld ….

 ... wir haben es dann in Raten abgestottert.

... das war für uns ein schlimmes Erlebnis, auch im Nachhinein ist es mir nicht gelungen das schlimme Erlebnis aus meinem Bewusstsein zu verdrängen.

Heinz Schnarr.

Heinz und sein langjähriger Lebensgefährte sind zwischenzeitlich verstorben. VelsPolBW dankt für die Freigabe des zeitgeschichtlichen Dokumentes.